Rückblick 2021

 

Ein weiteres, sehr bewegtes Jahr neigt sich dem Ende zu. Im Rückblick auf 2020 stand vor allem die Pandemie im Zentrum. Leider hat sich das dominierende Thema auch 2021 kaum verändert - die Pandemie wirft seine Schatten auch auf das abzuschliessende Jahr.

Politisch und wettertechnisch bewegt

2021 war politisch und wettertechnisch ein bewegtes oder bewegendes Jahr: in den USA ein politischer Neustart Anfang Jahr, im Winter riesige Schneemassen und im Sommer schwere Unwetter und Hitze inklusive riesigen Waldbränden, ein Rückzug der internationalen Truppenverbände aus Afghanistan und im Herbst die Neuwahlen in Deutschland.

Im März sorgte das Containerschiff “Ever Given” für eine zusätzliche Verschärfung der Logistik-Schwierigkeiten weltweit. Die vermutlich hitzigsten Diskussionen und Kontroversen verursachte im 2021 jedoch die Corona-Impfung und die damit verbundenen Regeln. Doch eigentlich möchte ich darauf hier nicht weiter eingehen, da gibt es zig Artikel und Kolumnen und ganz sicher Experten, welche die Fakten besser wiedergeben können.

Das Jahr des (erhofften) Aufschwungs mit viel Engagement

Nach dem Schock aus 2020 und für viele Industrien und Bereiche schwierige Umstände und schlechte Zahlen folgte im 2021 die grosse Hoffnung auf den Aufschwung. Die Börsen setzen zu neuen Spitzenwerten an und Bitcoin legte verschiedene “all time highs” hin. Und gerade weil wir alle auf den Aufschwung hofften, wurde das Jahr nicht ganz so einfach. Immer wieder mussten Rückschläge hingenommen werden, immer wieder glaubten wir das Licht am Ende des Tunnels nur um zu bemerken, dass der nächste Tunnel folgen sollte. Entsprechend streng erschien mir der Arbeitsalltag - der Einsatz der Mannschaft enorm gross, immer wieder Sprints in einem noch nicht fertigen Marathon. Das zehrt an den Kräften und teilweise scheint man sich auch die Sinnfrage zu stellen: “Wieso machen wir das? Wo geht die Reise hin"?”.

Die grosse Sinnfrage?

Entsprechend spannend verschiedene Zahlen aus z.B. den USA: Kündigungen in noch kaum gesehener Grössenordnung. Deutlich mehr Menschen scheinen sich nach anderen Jobs umzusehen und das bei einer riesigen Masse an offenen Jobs. Doch die Leute scheinen sich (trotz Krise) Zeit zu nehmen, zu reflektieren und unsicher zu sein, wie sie die ach so wertvolle Zeit einsetzen wollen. Es scheint als wären wir durch die Pandemie nachdenklicher geworden. Vielleicht sind wir uns alle unserer Sterblichkeit etwas bewusster geworden und wollen unsere Zeit bewusster einsetzen. Doch was heisst das und wo führt dies hin?

Spannend dazu z.B. auch der Blog “Zukünftiges Arbeiten”: Umfragen zeigen, dass die work-life Balance von enormer Bedeutung geworden ist. Und vielleicht gerade aufgrund der Bedeutung sind wir unsicher, was die Zukunft diesbezüglich bringen wird. Vielleicht ist das “Remote Work” ein Rezept dafür?

Remote Work wird gesellschaftsfähig - oder sogar ein Erfolgsfaktor

Mussten wir im 2020 noch von heute auf Morgen ins Home Office so sind wir schon fast als “alte Home Office Worker” ins 2021 gestartet. Mit der erhofften Entspannung rund um Corona wurde die Frage laut: Wie geht es weiter mit dem Office? Das Remote Office wurde (mindestens in der Schweiz) gesellschaftsfähig - die Firmen gehen mit “dem neuen Dings” noch sehr unterschiedlich um. Ich bin überzeugt, es ist “here to stay” und wird in naher Zukunft ein entscheidender Faktor um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben und Talente anziehen und halten zu können. Wir werden in Zukunft viel mehr Flexibilität im Arbeitsort sehen. Aber wie stellen wir das “wir”-Gefühl in der Firma sicher? Wie oder wo entsteht die Firmenkultur? Wir sind und bleiben als Menschen soziale Wesen (ja sogar in der IT). Unser Bedürfnis nach menschlichem Austausch und Kontakt wird sich vermutlich verändern oder verschieben von der Firma zu Familie und Freunden? Oder aber wird das “Metaverse” doch schneller aktuell werden? Wem das Metaverse noch fremd ist sollte sich die spannende Vision von Facebook - ähm sorry Meta - ansehen.

Was 2022 wohl bringen mag

Kurz vor dem Jahreswechsel auch immer die grosse Frage nach dem kommenden Jahr. Die grosse Glaskugel soll den Schleier lüften. Ende 2020 hoffte ich auf ein erfreuliches 2021, auf einen gestärkten Start in die Zukunft. Ich glaube 2021 verlief anders als erwartet, doch ich bin überzeugt, dass wir gestärkt aus den verschiedenen Pandemie-Wellen gekommen sind. Die Digitalisierung hat dank Corona riesige Schritte gemacht und wird diese weiter tun. Ich hoffe, wir können als Gesellschaft wieder näher zueinander finden und mit mehr gegenseitigem Vertrauen und Respekt, aber auch Verständnis, der Corona-Kriese begegnen. Es ist enorm traurig zu erleben, wie Familien an der “Corona bzw. Impffrage zerbrochen” sind. Vielleicht sollten wir alle etwas Egoismus aus dem Fenster werfen und versuchen gemeinsam stark zu sein. Ich hoffe, im 2022 wird uns dies gelingen und wir entfernen uns in der Schweiz von den Extremen und leider gehässigen Konfrontationen.

In dem Sinne wünsche ich allen einen guten Rutsch ins 2022, einen guten Start und viel Gesundheit im neuen Jahr.

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